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Was ist eigentlich ein MEME?

Das Wort MEM stammt vom altgriechischen mimema (nachgeahmte Dinge) und ist Gegenstand der Memtheorie und bezeichnet einen einzelnen Bewusstseinsinhalt, zum Beispiel ein Gedanke. Dieses Bewusstsein kann durch Kommunikation weitergegeben werden. Ausgesprochen wird es MEME [miːm], die Mehrzahl ist MEMES.

1976 wurde der Begriff MEM von Richard Dawkins (Evolutionsbiologe) im Buch „Das egoistische Gen“ geprägt. MEM beschriebt das Verbreiten kultureller Informationen. Nach Ansicht des Wissenschaftlers Mihály Csíkszentmihályi wird ein MEM kreiert, wenn das menschliche Nervensystem auf eine Erfahrung reagiert.

Nach der digitalen Revolution wurde das Wort MEME dafür verwendet um ein Internetphänomen zu beschreiben. Die ersten MEMES gehen auf das Jahr 1982 zurück. Eigentlich entstand das MEME in Form eines Smiley 😉 im Usenet (separate Form des Internets). Scott E. Fahlman hat dieses jeweils verwendet um Missverständnisse zu vermeiden, ob das geschriebe ernst oder eben nicht ernst gemeint ist. MEMES sind also selbst erstellte oder montierte aus dem Kontext gerissen Fotografien, Animationen, Zeichnungen oder Filme. MEMES sind nicht an einen bestimmten Medientyp gebunden. MEMES werden meist über Internetplattformen wie Videoportale, Soziale Netzwerke, Messenger Dienste und andere Kanäle verbreitet. Die Pointe kann von einfachen Wortwitzen, politischen Statements bis zu schwarzem Humor gehen. Einige versteht man auf Anhieb bei anderen kommt man ins Grübeln. Teilweise werden MEMES auch für virales Marketing eingesetzt. Andersherum kann es auch vorkommen, dass virale Werbungen zu MEMES werden.

Virales Marketing (auch Viral Marketing) ist eine Marketingform, die soziale Netzwerke und Medien nutzt, um mit einer meist ungewöhnlichen oder hintergründigen Nachricht auf eine Marke, ein Produkt oder eine Kampagne aufmerksam zu machen. Die bekannteste Form von sich im Netz viral verbreitenden Inhalten ist das Virale Video.

MEMES sind auch ausserhalb des Internets anzutreffen. MEMES können aufgrund ihrer Popularität auch in der physischen Welt gesehen werden. Manche Werbeagenturen bedienen sich der Bild-, Ton- und Textsprache der MEMES, um den Zielgruppen auf eine ungewöhnliche Weise zu begegnen; so werden etwa Plakate im Stil eines Image Macros (Bildmakro) gestaltet. Ein Bildmakro ist ein digitales Medium, das ein Bild oder eine Grafik mit einer Art Text überlagert. Der Text wird häufig oben und unten im Bild angezeigt.

Was sie rechtlich beachten müssen sind die Urheberrechtlichen Gesetze. Immer wieder wird Kritik laut, mit dem Erstellen und Verbreiten von MEMES werde gegen das Urheberrecht verstoßen. MEMES, die sich urheberrechtlich geschützter Inhalte bedienen, seien nicht immer originell genug, um als legitime Weiterverwendung des Originalwerkes angesehen zu werden.

Grundsätzlich gilt, dass bei Veröffentlichung eines MEMES, egal ob es durch einen Schriftzug verändert worden ist oder nicht, das Urheberrecht greift und die Zustimmung des Inhabers eingeholt werden muss. In der Praxis ist dies jedoch selten der Fall, und Stand März 2020 gab es noch keine Verurteilung einer Privatperson, die ein MEMES veröffentlicht hat. Bei MEMES, auf denen Privatpersonen zu sehen sind, greift zusätzlich noch das Recht am eigenen Bild, wodurch eine Veröffentlichung schwerwiegender ist. Die meisten MEMES zeigen jedoch Personen des öffentlichen Lebens oder Comic-Figuren, bei denen die Urheberrechte direkt bei den Produzenten liegen.

Dieses Jahr fand das erste Mal ein MEME-award in der Schweiz statt. Dabei konnte auf dem Instagram Account Schwiizchiste während einer Woche für das beste MEME abgestimmt werden beziehungsweise welche Pages die lustigsten MEMEs liefern.

 

Das wohl bekannteste Schweizer Beispiel für ein MEME ist Bruno der Kameramann. Angefangen hat alles mit dem Video https://www.youtube.com/watch?v=sLMEc64c5cs&feature=emb_title und dabei sind unzählige MEMES entstanden: https://www.youtube.com/watch?v=xbX3Cser7Go

 

 

 

 

Ein weiteres Beispiel ist die Geschichte vom Kombucha Girl – einer amerikanischen jungen Frau, die versehentlich zum MEME wurde: https://www.youtube.com/watch?v=rbyXWZVx5Hc

 

 

 

© Für Swiss Marketing Bern, Thomas Moser, Eidg. Dipl. Marketing- und Verkaufsleiter, PURPUNKT GmbH

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